Informationen für Gastbetriebe
Holen Sie sich die Welt auf den Hof!
Die Schorlemer Stiftung vermittelt nicht nur jungen Menschen aus Deutschland Praktika ins Ausland, sondern hilft auch internationalen Praktikant*innen Arbeitserfahrung auf deutschen Betrieben zu sammeln. Um diese Auslandserfahrung zu ermöglichen, suchen wir immer wieder neue Gastbetriebe, die Lust haben, eine*n Praktikant*in aus einem anderen Land bei sich aufzunehmen.
Die Praktikant*innen kommen im Zuge eines Weiterbildungspraktikums bis zu einem Jahr nach Deutschland und möchten ihre im Heimatland erworbenen Kenntnisse vertiefen. Das Praktikum hat daher das Ziel, die Vorkenntnisse zu festigen und zu verbessern. Die praktischen Vorkenntnisse der Bewerber*innen unterscheiden sich dabei sehr. Einige der Praktikant*innen haben bereits Fachpraktika absolviert, arbeiten schon seit einigen Jahren oder leiten in der Heimat ihren eigenen Betrieb. Es gibt aber auch weniger erfahrene Bewerber*innen, die zu ihrem theoretischen Wissen fachliche Praxis hinzufügen möchten. Als Gastbetrieb sollten Sie sich daher Zeit nehmen, um den jungen Menschen Ihren Hof, die Arbeitsweisen und das Leben in Deutschland zu zeigen. Für die Praktikant*innen ist eine Arbeitszeit von 40 Stunden in der Woche vorgesehen.
Um sich miteinander zu verständigen, ist eine gewisse Sprachbasis notwendig. Die Bewerber*innen kommen aus der ganzen Welt – vorrangig jedoch aus anderen EU-Ländern, Osteuropa, Japan und Uganda. Einige der Praktikant*innen haben bereits deutsche Vorkenntnisse. Nichtsdestotrotz ist Englisch als Weltsprache ein bewährtes Mittel zur Verständigung, weshalb auch hier entsprechende Sprachkenntnisse seitens des Gastbetriebs wünschenswert sind.
Wie werde ich Gastbetrieb und welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?
Es sollte eine grundsätzliche Offenheit und Neugierde gegenüber anderen Kulturen und Ländern bestehen sowie die Bereitschaft vorhanden sein, jungen Menschen etwas beizubringen. Mit den Austauschprogrammen verfolgen wir nicht nur das Ziel eines fachlichen, sondern auch eines kulturellen Austauschs, sodass die*der Praktikant*in in das Gesellschafts- und Familienleben integriert werden sollte. Da es sich bei den Praktikant*innen z.T. um ausgebildete Fachkräfte handelt, haben sie Anspruch auf monatliches Taschengeld oder den Mindestlohn. Die Bezahlung (in Form von Taschengeld oder Mindestlohn) richtet sich neben der Qualifikation der Bewerber*innen auch nach den Vorgaben des Praktikums, z.B. bei einem Pflichtpraktikum in der Ausbildung oder einem freiwilligen Praktikum. In der Regel werden die Praktikant*innen während der Zeit des Aufenthalts bei der Gastfamilie untergebracht. Bei der Zahlung von Mindestlohn können Kost und Logis in Rechnung gestellt werden.
Wenn Sie Interesse haben, am Internationalen Praktikantenaustausch teilzunehmen, melden Sie sich gerne per E-Mail oder telefonisch bei unserem Ansprechpartner Raoul Wilde oder nutzen Sie unser Kontaktformular. Eine Bewerbung ist ganzjährig möglich. Wir als Organisation stehen Ihnen während des gesamten Austauschs gerne beratend und unterstützend zur Seite und helfen, wenn sich Probleme ergeben sollten.
Wieso überhaupt Gastbetrieb werden?
Für viele Betriebe ist dieser Austausch eine tolle Erfahrung. Wir bekommen viele positive Rückmeldungen von den Betriebsleiter*innen und ihren Familien, die die Zeit des Praktikums als spannend und bereichernd empfinden. Vielleicht waren Sie selber bereits im Ausland unterwegs und möchten auch anderen jungen Menschen diese Erfahrung ermöglichen. Einige Gastbetriebe nutzen zudem die Möglichkeit, um ihre eigenen Fremdsprachenkenntnisse und die der Mitarbeiter*innen aufzufrischen oder zu verbessern. Die Praktikant*innen, die nach Deutschland kommen, sind hochmotiviert und haben Lust, etwas über die deutsche Landwirtschaft und Kultur zu lernen.
Sonderprogramm mit Uganda
Für unser Austauschprogramm mit Uganda gelten etwas speziellere Voraussetzungen. Bei diesem Programm handelt es sich nicht um gewöhnliche Arbeitspraktika, sondern es soll auch den interkulturellen Austausch fördern. Wie bereits erwähnt, ist es auch hier besonders wichtig, dass eine kulturelle und religiöse Offenheit gegenüber den Teilnehmenden herrscht und Familienanschluss gegeben ist. Im Gegensatz zu den anderen Programmen sind hier die Teilnehmenden als ausgebildete Fachkräfte mit umfangreicher Arbeitserfahrung und weniger als „klassische“ Praktikant*innen anzusehen, da alle einen fachlichen Hintergrund mitbringen. Die meisten haben ihre Ausbildung/Studium bereits beendet, arbeiten als Berater*innen oder leiten ihren eigenen Betrieb. Da die Amtssprache in Uganda Englisch ist, sind gefestigte Englischkenntnisse eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme. Der Austausch ist immer auf 3 Monate begrenzt und findet zwei Mal jährlich, einmal von April bis Juni und von August bis Oktober, statt. In dieser Zeit müssen Gastbetriebe Unterkunft und Verpflegung bereitstellen. Im Gegenzug gibt es eine monatliche Aufwandsentschädigung. Die Zahlung von Taschengeld oder Mindestlohn ist hier nicht notwendig, da die Teilnehmenden ein vom Programm finanziertes, monatliches Stipendium erhalten.
Um die Gastbetriebe optimal auf den Austausch vorzubereiten, veranstalten wir als Organisation vorbereitende Seminare.
Stimmen von Gastbetrieben
Ich bin einfach interessiert an neuen Kulturen, an Afrika und somit auch - als Teil - dieses Kontinents - an Uganda. Zudem hatte ich das Bedürfnis mal über meinen landwirtschaftlichen Tellerrand hinwegzuschauen. Der Austausch hat uns bestätigt, immer offen auf andere Menschen zuzugehen und ihnen mit Respekt zu begegnen.
Benedict Sprenker
Das Thema Direktvermarktung war bei uns sehr präsent. Es war eine spannende Erfahrung, sich auf Augenhöhe auszutauschen. Durch den Austausch habe ich mir meinen Betrieb genauer angeschaut und meine Arbeitsweisen reflektiert.
Tobias Roeren-Wiemers
Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes e.V.
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 31904 – 213